Jugendliche an der Grenze: Studienfahrt nach Albanien mit Blick auf Mazedonien
Studienfahrt nach Albanien der Südtiroler Jugendarbeit
Rund 5500 Albaner und Albanerinnen leben in Südtirol – damit ist Albanien jenes Land, aus dem die meisten Ausländer_innen stammen. Die Südtiroler Jugendarbeit hat folglich auch mit vielen albanischen Jugendlichen zu tun. Doch was wissen wir von diesem Land? Wenig, für viele ist Albanien ein unbekanntes Land. Deshalb machten sich Jugendarbeiter_innen auf, um Albanien und die Jugendlichen dort, ihre Gedanken und ihre Welt kennen zu lernen.
Albanien, einen Steinwurf von Italien entfernt und trotzdem eine Unbekannte. Die rund 50jährige kommunistische Zeit ist auch heute an Gebäuden abzulesen, aber auch in den Gesprächen spürt man, dass der Kommunismus noch nicht so lange zurück liegt. Der Umbruch der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft machte viele Menschen orientierungslos und wenige einzelne reich. Probleme, die vorher unbekannt waren, machen sich jetzt bemerkbar. Ein schönes, gastfreundliches, aber auch armes Land. Wer kann, geht weg oder möchte zumindest weg. Insgesamt leben bereits 3,5 Millionen Albanerinnen und Albaner im Ausland. Auch viele albanische Jugendliche möchten in andere Länder Europas emigrieren und kommen so auch nach Südtirol. Es ist ein Versuch, aus der Hoffnungslosigkeit zu flüchten, eine Möglichkeit Geld zu verdienen und so die zurückgelassene Familie in Albanien zu unterstützen.
„Wir fahren nach Albanien, um die Lebensumstände von Jugendlichen kennen zu lernen und die Beweggründe für die Auswanderung besser zu verstehen“, so die Organisatorin Gerda Gius vom Landesamt für Jugendarbeit. Die Erfahrungen ermöglichen es, albanischen Jugendlichen zu Hause anders zu begegnen: „Die Reise nach Albanien stellt für uns eine Brücke der Verständigung dar. Wir haben einen besseren Draht zu albanischen Jugendlichen, wenn wir sagen können, dass wir ihre Heimat kennengelernt haben“, ergänzt Salvatore Consentino (Streetwork, Jugenddienst Meran) .
Trotz großer finanzieller Hilfen der EU, fehlt das Geld an vielen Ecken und Enden. Nach einer Woche Albanien sind die Eindrücke über Ausbildung, Arbeit und Freizeit, Sehnsüchte und reale Schwierigkeiten, Traditionen und Gesetze vielfältig. Ein Land der Widersprüche, mit vielen Bemühungen von gemeinnützigen Organisationen und Engagement von Jugendlichen für eine bessere Umwelt und Zukunft im Land. Der Besuch in Bathore hat besondere Spuren bei den Jugendarbeiter_innen hinterlassen. In dieses Viertel an der Peripherie der Hauptstadt Tirana, ziehen viele Menschen, die am Land kein Auskommen sehen. Aber hier ist eine der ärmsten Gegenden Albaniens und deshalb ziehen viele von hier fort nach Italien. Suor Virgina Santarossa zeigt den Jugendarbeiter_innen das Viertel, „stalle“ nennt Suor Virgina die Behausungen, in denen die Menschen leben. Sie ermöglicht jungen Frauen vor Ort eine Einkunft, indem sie Näh- und Zuschneidekurse anbietet. Nach ihrer Rückkehr fassten sich einige Teilnehmer_innen ein Herz und beschlossen, Nähmaschinen samt Zubehör nach Albanien bringen zu lassen:
Albanien, einen Steinwurf von Italien entfernt und trotzdem eine Unbekannte. Die rund 50jährige kommunistische Zeit ist auch heute an Gebäuden abzulesen, aber auch in den Gesprächen spürt man, dass der Kommunismus noch nicht so lange zurück liegt. Der Umbruch der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft machte viele Menschen orientierungslos und wenige einzelne reich. Probleme, die vorher unbekannt waren, machen sich jetzt bemerkbar. Ein schönes, gastfreundliches, aber auch armes Land. Wer kann, geht weg oder möchte zumindest weg. Insgesamt leben bereits 3,5 Millionen Albanerinnen und Albaner im Ausland. Auch viele albanische Jugendliche möchten in andere Länder Europas emigrieren und kommen so auch nach Südtirol. Es ist ein Versuch, aus der Hoffnungslosigkeit zu flüchten, eine Möglichkeit Geld zu verdienen und so die zurückgelassene Familie in Albanien zu unterstützen.
„Wir fahren nach Albanien, um die Lebensumstände von Jugendlichen kennen zu lernen und die Beweggründe für die Auswanderung besser zu verstehen“, so die Organisatorin Gerda Gius vom Landesamt für Jugendarbeit. Die Erfahrungen ermöglichen es, albanischen Jugendlichen zu Hause anders zu begegnen: „Die Reise nach Albanien stellt für uns eine Brücke der Verständigung dar. Wir haben einen besseren Draht zu albanischen Jugendlichen, wenn wir sagen können, dass wir ihre Heimat kennengelernt haben“, ergänzt Salvatore Consentino (Streetwork, Jugenddienst Meran) .
Trotz großer finanzieller Hilfen der EU, fehlt das Geld an vielen Ecken und Enden. Nach einer Woche Albanien sind die Eindrücke über Ausbildung, Arbeit und Freizeit, Sehnsüchte und reale Schwierigkeiten, Traditionen und Gesetze vielfältig. Ein Land der Widersprüche, mit vielen Bemühungen von gemeinnützigen Organisationen und Engagement von Jugendlichen für eine bessere Umwelt und Zukunft im Land. Der Besuch in Bathore hat besondere Spuren bei den Jugendarbeiter_innen hinterlassen. In dieses Viertel an der Peripherie der Hauptstadt Tirana, ziehen viele Menschen, die am Land kein Auskommen sehen. Aber hier ist eine der ärmsten Gegenden Albaniens und deshalb ziehen viele von hier fort nach Italien. Suor Virgina Santarossa zeigt den Jugendarbeiter_innen das Viertel, „stalle“ nennt Suor Virgina die Behausungen, in denen die Menschen leben. Sie ermöglicht jungen Frauen vor Ort eine Einkunft, indem sie Näh- und Zuschneidekurse anbietet. Nach ihrer Rückkehr fassten sich einige Teilnehmer_innen ein Herz und beschlossen, Nähmaschinen samt Zubehör nach Albanien bringen zu lassen:
Highlights des Studienreise:
• Besuch des Jugendzentrums des Vereins Tjeter vizion in Elbasan
• Treffen mit dem Verein Une Gruaja („Io donna“), welcher sich für Gleichberechtigung, Sensibilisierung, aber auch für politisches Engagement bei und mit Jugendlichen einsetzt
• Besichtigung des Jugendgefängnisses in Kavaje, in dem 14 – 18jährige meist wegen kleinen Delikten einsitzen müssen
• Vivalbania: junge Albanerinnen und Albaner setzen sich für nachhaltigen Tourismus ein
• Treffen mit den jungen VertreterInnen des „Albanian Volunteer Network“, welche ein Netz für ehrenamtliche Arbeit junger Menschen aufgebaut haben
• Arbeitswiedereingliederungsprojekt/Ausbildung in Korce
• Hauaufgabenhilfe und Nachmittagsbetreuung für Rom Kinder in Korce…
• Besuch des Viertels Bathore
• Treffen mit dem Verein Une Gruaja („Io donna“), welcher sich für Gleichberechtigung, Sensibilisierung, aber auch für politisches Engagement bei und mit Jugendlichen einsetzt
• Besichtigung des Jugendgefängnisses in Kavaje, in dem 14 – 18jährige meist wegen kleinen Delikten einsitzen müssen
• Vivalbania: junge Albanerinnen und Albaner setzen sich für nachhaltigen Tourismus ein
• Treffen mit den jungen VertreterInnen des „Albanian Volunteer Network“, welche ein Netz für ehrenamtliche Arbeit junger Menschen aufgebaut haben
• Arbeitswiedereingliederungsprojekt/Ausbildung in Korce
• Hauaufgabenhilfe und Nachmittagsbetreuung für Rom Kinder in Korce…
• Besuch des Viertels Bathore
Ein kurzer Bericht der Studienreise von Armin Mutschlechner (Jugendtreff Sterzing/Jugenddienst Wipptal)