Bezirkstreffen
2019 in Brixen

Schwerpunktthema: Junge Menschen, die sich nicht mehr in unserem „starren System“ zurechtfinden

Bezirkstreffen der Jugenddienste 2019 in Brixen in der offenen Werkstatt STEPS

Das vierte Bezirkstreffen der Vorstände der Jugenddienste fand am 30. Mai 2019 in Brixen, u.z. in der offenen Werkstatt STEPS bzw. im Kassianeum, statt. Die Bezirkstreffen dienen zum einen dem Austausch der ehrenamtlichen Vorstände, gleichzeitig wird stets ein Schwerpunktthema aufgegriffen. Was passiert, wenn sich junge Menschen nicht in unseren Rahmen pressen lassen wollen oder Angst haben, den vielen Anforderungen nicht zu genügen? Neben dem Austausch der Ehrenamtlichen der Jugenddienste, gaben die Mitarbeitenden der offenen Werkstatt STEPS einen Einblick in ihre Arbeit und in die Herausforderungen.
 
Wissenstransfer und Vernetzung zwischen den Vorständen der Jugenddienste
Wissenserwerb und -transfer sowie die Vernetzung für die ehrenamtlichen Vorstände der Jugenddienste sind der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), dem Zusammenschluss der 20 Jugenddienste, ein großes Anliegen. „Die Bezirkstreffen für die ehrenamtlichen Vorstände sollen zum einen den Austausch untereinander fördern, die Möglichkeit geben über den eigenen Jugenddienst hinaus zu blicken und gleichzeitig Einblick in ein aktuelles Thema zu erhalten. Für uns als Zusammenschluss der Jugenddienste ist der Austausch in den Bezirkstreffen mit den Verantwortungsträger*innen der Jugenddienste enorm wichtig.“, so Markus Eccli, der Vorsitzende der AGJD.
 
Sich Zeitnehmen, Ressourcen junger Menschen aktivieren: die offene Werkstatt STEPS
Dieses Jahr standen junge Menschen, die (sozial) benachteiligt oder individuell beeinträchtigt sind, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, die sich nicht in unserem starren „System“ zurechtfinden, im Mittelpunkt der Bezirkstreffen. Das letzte der vier Bezirkstreffen fand in Brixen statt, u.z. in der offenen Werkstatt STEPS und im Jugendhaus Kassianeum. Sobald man die offene Werkstatt STEPS, ein Kooperationsprojekt des Jugendhauses Kassianeum und der Bezirksgemeinschaft Eisacktal betritt, und mit Klaus und Steffi, den beiden Mitarbeitenden von STEPS, ins Gespräch kommt, versteht man, warum junge Menschen sich dort aufgehoben fühlen. Vielleicht ist es der Geruch des Holzes, dem Werkstoff mit dem im STEPS gearbeitet wird, die Art und Weise mit der Steffi und Klaus Einblick in ihre Arbeit geben oder der Respekt, mit dem sie über die jungen Menschen sprechen, die sie eine Zeitlang begleiten dürfen. Obwohl STEPS mit jungen Menschen arbeitet, die sich noch teilweise oder überhaupt nicht mehr innerhalb der regulären Erwerbs-, Bildungs- und Sozialsystems bewegen, fallen bei beiden nie die Worte „schwierige Jugendliche“. Vielmehr geht es ihnen darum,  in Beziehung mit den jungen Menschen zu treten, einen gemeinsamen Prozess zu beginnen, von und miteinander zu lernen und Begegnung in einem geschützten und vorgegeben Rahmen schaffen. Sich Zeitnehmen, den Druck rausnehmen, auf die jungen Menschen eingehen, die Ressourcen aktivieren, eine positive Vorbildfunktion einzunehmen – dies sind einige der Schlüsselworte, die im Laufe des Abends gefallen sind.
 
Sternstunden und Herausforderungen der Jugenddienste
Vieles nahmen die Vorstände der Jugenddienste Unteres Eisacktal, Unteres Pustertal, Wipptal, Brixen und Überetsch von der offenen Werkstatt mit, bevor der zweite Teil des Bezirkstreffen im Jugendhaus Kassianeum fortgesetzt wurde. Über die bürokratischen Hürden der Vereine, die Begleitung von jungen Menschen und Jugendgruppen, über die Herausforderung der jungen Menschen heute, über niederschwellige Angebote für junge Menschen, neue Projekte und vieles mehr wurde gesprochen. Abschließend bedankte sich der Vorsitzende Markus Eccli bei den Vorständen, die das Rückgrat der Jugenddienste sind und die Geschicke der Jugenddienste leiten und beim Gastgeber, dem Jugendhaus Kassianeum, für die gute Zusammenarbeit.